Kunstfolgen 4.0 in Bremen
CHRISTOPH SPRUTE
Für mich ist der Dialog mit der Natur Ausgangspunkt der Formgebung. Ich arbeitet vorrangig mit Holz, oder mit Holz in Kombination mit Stahl. Dabei verwende ich stets abgestorbene oder ohnehin gefällte Bäume. Ich gehe von ihrer jeweiligen Beschaffenheit aus, berücksichtigt ihre Struktur, ihr Alter und ihre Farbe, ihre Formbarkeit, ihre Widerständigkeit oder Verletzlichkeit. Mit der Kettensäge oder mit einfachen Werkzeugen arbeite ich die den Hölzern innewohnende Formen heraus und beziehe die anhaltende Metamorphose des natürlichen Materials in mein Werk mit ein.
OLIVER ZABEL
Oliver Zabel ist ein Zeitreisender, ein Wandler der in die 1960er Jahre der Künstler der Objektkunst geboren wird. Ihre Geschichte umfasst eine vielfältige Ausdrucksskala, die von der absurd – poetischen Materialmontage des Dadaismus über Materialhappenings und Assemblagen der Pop-Art bis zu den heutigen Rauminstallationen reicht. Die Arbeiten von Oliver Zabel sind inmitten dieser Skala einzuordnen. Für seine Installationen, Objekte und Collagen findet und sammelt er banale, scheinbar wertlose Dinge und bringt sie in einen gegenwärtigen Zusammenhang. Die alltägliche Schönheit der Fundstücke ordnet er in seinen Arbeiten zu einer neuen ästhetischen Einheit an. Durch die veränderte Wahrnehmung werden sie dort zu poetischen und ironischen Inszenierungen des Alltäglichen.
Stefanie Supplieth
studiert Freie Kunst und Plastik bei Prof. Waldemar Otto und Prof. Bernd Altenstein, arbeitet seit 1997 als freischaffende Bildhauerin in Bremen. Ihre Werke sind der figürlichen Welt verbunden, bleiben stets im Bereich des Gegenständlichen.
Voller Witz, Bodenständigkeit , Durchsetzungskraft und Charme, führen sie uns subtil die menschlichen Eigenarten und Schwächen vor. Die fixierten Momente strahlen wohltuende Ruhe aus. Supplieths figürliche Plastiken zeigen sich in einer Leichtigkeit, der Sinntiefe und Hintergründigkeit nicht verloren geht. Die Arbeiten aus gebrannten Ton sind einer konkreten Zeit enthoben und in ihrer Gegenwärtigkeit nicht verortbar. Sockel und Skulptur sind stets aus einem Stück gearbeitet und ein wichtiger Bestandteil ihrer Plastiken. Eine unaufdringliche, malerische oder zeichenhafte Farbigkeit unterstreicht den Charakter der Arbeiten. Die Oberflächen präsentieren sich mal glatt, mal schrundig.
Gaby Ahnert
Die Motivauswahl der Bremer Fotokünstlerin Gaby Ahnert ist sehr vielfältig. Sie sieht die Fotografie als Sprache und Ausdrucksweise in Schwarzweiss als auch in Farbe.
Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist das Stilleben. Durch Reduzierung erreicht Sie die gewünschte Komposition und somit ihre gewünschte ästhetische Wirkung. Die gezeigten Bilder beschreiben so die gezeigte Situation vor der Kamera als auch das innere Bild der Fotografin als ihren Seelenspiegel.
Ihr Motto: Loslassen, die Augen öffnen und durch den Sucher entdecken!
Charlotte von Heise
Jahrgang 66 geboren 53° 15′ N, 8° 49′ O – Generation 80/90 visuell und akustisch geprägt von, Punk, New Wave, Avantgarde, Elektro.
Das Bild, das Wort ist eine mächtige Waffe, ein Sprachrohr der Kunst. Mit nur einem Genre gebe ich mich nicht zufrieden, in eine Schublade lasse ich mich nicht einordnen. In meinen Arbeiten geht es vorwiegend um die persönliche Auseinandersetzung mit der Rolle der Frau – der Weiblichkeit in unserer Gesellschaft. Das Bild der Mutter, Heiligen und Hure hat auch immer etwas Verletzliches, Zerbrechliches und Unergründbares, gleichzeitig auch Kraftvolles, Starkes und Mächtiges in sich. Die tiefe Verbundenheit und gleichzeitig auch das Widersprüchliche faszinieren mich immer wieder aufs Neue. Hinter einer oft abverlangten Fassade schlummern Dogmen, Erwartungen, ungelebte Seiten und der Wunsch nach Perfektion. Immer. “Das Zünglein an der Waage“ beschreibt meine Arbeiten – verstörend, schroff, sich nicht gleich jedem offenbarend.